Hermine Ellmann



Da bin ich wieder! Wie schon eingangs erwähnt ist mein Name Hermine Ellmann. Geboren wurde ich allerdings als Skippy von Tinsdal in Hamburg. Bin also wie die Sylter sagen "Schienenscheisserin"oder "Rucksacksylter" (Anmerkung der Verfasserin: Festländerin). Ich wohne nun jedoch schon die längste Zeit meines Lebens hier auf Sylt.

Hermine mit Pokal für V1 Jugendklasse in Berlin/Paaren Dez. 2004
Da man bei einer Geschichte am Besten am Anfang anfängt möchte ich Euch nun erzählen, wie es mich auf die schöne Insel Sylt verschlagen hat:

Es war einmal vor langer, langer Zeit… na ja eigentlich war es erst letztes Jahr, da habe ich in Hamburg auf einem schönen Gestüt mit Namen Kerbella zusammen mit zwei anderen Schwestern (Eine heisst mit Dosenöffnernamen Sea Biscuit, von meiner anderen Schwester weiss ich nur das Sie in Norderstedt wohnt, würde mich aber freuen, wenn die beiden sich bei mir melden würden.) am 1. September das Licht der Welt erblickt. Ich wohnte lange Zeit mit meiner Mutter und meinen Schwestern glücklich dort, bis eines Tages ein paar nette Menschen kamen und meine Schwester zu sich nahmen. Dann waren Biscuit, Mama und ich alleine. Ich war ein wenig traurig, das sie nicht mehr bei uns war, aber Mama meinte das sei schon okay, auch ich würde eines Tages eine neue Familie finden. Ich fand das nur blöd, denn was sollte denn mit meiner Familie nicht stimmen, die war doch super, warum brauchte ich denn eine neue? Aber Mama meinte nur, dass das bei uns Hunden eben so währe.
Eines Tages war es dann soweit. Frau Gutschow, meine Züchtermama, holte mich und meine Mama in die gute Stube. Mama wurde dann in den Flur gesetzt und ich in einen Korb. Im Wohnzimmer sassen zwei komische kleine weibliche Dosenöffner, die ich nie zuvor gesehen hatte. Die eine war jung (Tina), die andere sehr alt und hatte ganz viele runzlige Falten (Tinas Oma Loli). Während die Zwei mich ganz genau anschauten und versuchten mich zu streicheln, wollte ich eigentlich nur wieder zu meiner Mama. Währenddessen erzählte meine Züchtermama von meiner Mama und meinem Papa und auch so manches über mich. Ich wollte da einfach nur weg. Dann wurde noch ein kleiner weizenfarbener Vetter von mir angeschleppt. Tina und Loli schauten sich auch ihn ganz genau an. Er war viel grösser als ich, (ich bin immer ziemlich klein und dünn gewesen) und machte so einen richtigen Schotteneindruck. Aber dann entschieden sie sich doch für mich. Tina füllte so einen seltsamen Zettel aus, ich konnte ihn nicht genau sehen, da Loli gerade versuchte mich aufzumuntern, Luzi meine jedoch später es sei ein Kaufvertrag gewesen, mit dem man Hundekinder adoptieren kann, sie ist wirklich schlau, und gab meiner Züchtermama so komisch bunte Zettel, die man sich nicht mal anschauen darf und die ganz interessant riechen. (Heute weiss ich, dass die Geld heissen und für Hunde ganz doll verboten sind.)

Meine Züchtermama nahm dann diese komischen bunten Papierdingsbumser und steckte sie weg. Loli und Tina zogen dann ihre Jacken an und gingen zur Tür. Tina musste Loli etwas helfen, denn es war schon ganz dunkel, und Loli sehr, sehr alt. Derweil trug mich meine Züchtermama nach draußen. Meine Mama war ganz aufgeregt. Immer wieder sprang sie an meiner Züchtermama hoch und wollte mich wiederhaben. Die aber blieb hart und setzte mich auf den Schoß von Loli, die bereits im Auto, so nennen die Dosenöffner das wohl, saß. Ich verstand das alles gar nicht. Tina verabschiedete sich noch von meiner Züchtermama und setzte sich ebenfalls in dieses komische Gefährt. Dann fuhr sie los. Da Loli mich die ganze Zeit streichelte und mir gut zuredete schlief ich einfach nur ein.

Ich als Baby mit Luzi im Wohnzimmer
Als ich erwachte, stieg Loli gerade aus dem Auto. Wir waren vor einem ganz hohen Haus angekommen. Loli und ich mussten dort warten. Kurze Zeit später kam Tina mit der wohl hässlichsten Schottendame aller Zeiten zurück: Luzi, so war Ihr Name, und sie "piescherte" gleich auf dem Rasenstück vor diesem komischen hohen Haus. Auch ich sollte es versuchen aber tja das ging einfach nicht. Dann gingen wir alle rein und ich schlief schon wieder ein.

Kurze Zeit später wurde ich unsanft geweckt. Tina kitzelte mich am Ohr. Als ich wach schien, setzten Tina und Loli mich auf den Fußboden und ich lernte meine beste Freundin und Ersatzmama Luzi zum erstenmal kennen.

Luzi & Hermine auf der Gartenliege
Ich war gerade wachgeworden, da drückte mir jemand seine kalte, nasse Nase ins Gesicht. Ich blinzelte unsicher. Das war doch diese hässliche schwarze Schottendame, die auf Befehl pieschern konnte oder? Viel Zeit zum Nachdenken blieb mir nicht, denn sie begann mich überall abzuschnüffeln. Dann schaute sie Tina mit Ihren dunklen Augen fragend an: "Was soll ich den damit? Das ist ja ein Baby! Dosenöffner!" Zu mir meinte sie nur: "Lauf schnell nach Hause, deine Mama sucht dich bestimmt schon." Damit drehte sie sich um und mit so einer Mischung aus Sprung und Klimmzug (Später erfuhr ich, dass Luzis Beine von Geburt an verkrüppelt waren und sie sich eines davon, als würde das noch nicht ausreichen, bei einem Unfall mit einem Pferd gebrochen hatte. Obwohl sie dadurch ziemlich behindert war und viele über sie lachten, hat sie trotzdem immer gern Hundesport gemacht und ganz viel in Ihrem Leben erlebt.) erklomm Sie das Sofa. Schnell lief ich Ihr hinterher und schaute sie ganz verdutzt an. Wo meine Mama war wusste ich nicht, und wenn ich es gewusst hätte, wie hätte ich zurückkommen sollen. Es hatte doch so lange gedauert hier her zu kommen. Da setzten sich Loli und Tina auch auf das Sofa. Tina nahm mich hoch und setzte mich direkt zwischen Luzi und sich selbst. Sie streichelte Luiz und mich. Luzi guckte nur verwundert und lies sich kraulen. Ich blieb einfach sitzen und bewegte mich nicht, das war mir alles nicht geheuer.

Schafe auf Sylt
Loli und Tina unterhielten sich noch ein wenig. Nach einiger Zeit sagte sie dann zu Luzi: "Komm wir gehen ins Bett." Sie schnappte sich Luzi und klemmte sie sich unter den einen Arm, mit dem anderen angelte sie mich vom Sofa und ging in ein kleines Zimmer, in dem ein Dosenöffnerkörbchen (Sie sagen allerdings Bett dazu) und eine Korbhöhle stand. Irgendwie streifte Tina ihr Fell ab und verschwand dann kurz. Als sie wiederkam roch sie komisch aus dem Mund, so nach Gartenkräutern (Mittlerweile weiß ich, dass das Zahnpaster heißt und ganz doof schmeckt.). Dann wurde ich in den Korb gesteckt und die Tür zu gemacht. Luzi wurde ins Bett gehoben.Nachdem Tina das Licht ausgemacht hatte, stieg auch sie ins Bett. Ich lag ganz allein in meinem Korb, und konnte nur an Mama und Biscuit denken. Und weil ich mich so alleine fühlte, begann ich zu weinen. Kaum hatte ich auch nur einmal "üps" gemacht, polterte es und Luzi stand vor der Tür. Sie steckte ihre Nase durch das Gitter um mir zu sagen, dass sie da war und ich nicht alleine. Sie schaute Tina an und die öffnete die Tür um mich zu streicheln, doch was war das, kaum war die Tür offen, kroch Luzi in den Korb. Der war natürlich für uns zwei viel zu klein. (Er gehörte einer verstorbenen Yorkshire-Dame namens Sherry und war für einen 3 Pfund Yorkshire gemacht worden, ein erwachsener Schotte konnte da eigentlich gar nicht hinein passen.) Trotzdem zwängte sich Luzi zu mir in den Korb. Tina begann zu schimpfen: "Luzi, du kommst da sofort raus, das ist Hermines Korb (Wer in Anubis Namen war bloß diese Hermine, von der alle immer sprachen), der ist zu klein für dich, du wirst sie mit deinen elefantösen Ausmaßen noch erdrücken." Luzi rührte sich nicht. Und ich war irgendwie ganz baff. Tina schimpfte noch weiter aber Luzi zwinkerte mir nur zu: "Keine Angst, ich bin bei dir und so wies aussieht gehörst du jetzt wohl zu uns. Ich muss mich wohl um dich kümmern. Schlaf jetzt, morgen fahren wir nach Hause auf die Insel Sylt." Und weil alles so aufregend war schlief ich ein.

Sylter Sonnenuntergang
Da ich mich bei Luzi so wohl gefühlt habe und sie so nett zu mir war, weinte ich nie wieder meiner alten Familie hinter her. Ich gehörte jetzt zu Luzi und Tina.

Fortsetzung folgt…
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